Tillybad - Tillyteich
Woher stammt der Name Tilly??
Haben uns aufklären lassen. Den Namen Tillybad gibt es
eigentlich gar nicht. Der Name wurde damals dem
Strandbad Höchst von den Besuchern des Bades
gegeben da es an der Tillystraße liegt.
Johann t’Serclaes von Tilly
Johann t'Serclaes von Tilly, Stich von Pieter de Jode d. Ä.
Bronzestandbild in der Feldherrnhalle zu München
Johann t'Serclaes Graf von Tilly (* 1559 auf Schloss Tilly, Gemeinde
Herzogtum Brabant, † 30. April1632
in Ingolstadt) war Heerführer der Katholischen Liga und einer der namhaftesten
Feldherrn des Dreißigjährigen Kriegs.
Leben
Bis zum Dreißigjährigen Krieg
Geboren wurde Johann t'Serclaes Tilly 1559 auf Schloss Tilly im heute belgischen
Brabant. Seine Erziehung erhielt er auf einer Jesuitenschule. Er trat zuerst in
spanische Kriegsdienste, in denen er unter Alexander von Parma die Kriegskunst
erlernte. Danach trat er in lothringische, 1598 in kaiserliche Dienste. Er focht 1600 als
Oberstleutnant in Ungarn gegen die Aufständischen und gegen die Türken; 1601 s
tieg er zum Obersten eines Wallonenregiments auf und wurde nach und nach zum
Artilleriegeneral befördert. 1610 wurde ihm von Maximilian I. von Bayern die
Reorganisation des bayerischen Heerwesens übertragen.
Der Dreißigjährige Krieg
Beim Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs wurde Tilly zum Feldmarschall der
Katholischen Liga ernannt. Er gewann am 8. November 1620 die Schlacht am Weißen Berg
und brach 1621 gegen den Grafen Ernst von Mansfeld auf. Diesen verfolgte er bis in die
Oberpfalz und weiter in die Rheinpfalz. Tilly wurde am 27. April 1622 vom Markgrafen
Georg Friedrich von Baden-Durlach und Grafen Ernst von Mansfeld bei Mingolsheim
geschlagen, besiegte aber dann Georg Friedrich von Baden-Durlach am 6. Mai bei
Danach besiegte er Herzog Christian von Braunschweig am 20. Juni in der Schlacht bei
Höchst und eroberte Heidelberg, Mannheim und Frankenthal (Pfalz).
Infolge des entscheidenden Siegs am 5. und 6. August 1623 bei Stadtlohn
(Schlacht bei Stadtlohn) im Münsterland über den Herzog von Braunschweig wurde Tilly vom
Kaiser in den Grafenstand erhoben.Zunächst blieb er in Niedersachsen stehen, wo er die
gewaltsame Restitution der protestantischen Bistümer und Klöster an die katholische
Kirche und die Jesuiten ins Werk setzte und den niedersächsischen Reichskreis
zum Kampf zwang. Er belagerte und eroberte in dieser Zeit mehrere niedersächsische
Städte. Am 31. Mai 1626 ergriffen Tillys Soldaten plündernd und mordend von der
Stadt Münden Besitz. Kurz darauf begann er, Göttingen zu belagern und zu beschießen. Durch
Harzer Bergleute ließ er sogar die Leine umleiten und versuchte, alle Wasserzufuhren
zu sperren. Anfang August 1626 war die Belagerung erfolgreich
abgeschlossen und Tilly konnte einziehen.Am 27. August 1626 schlug er den
Dänenkönig Christian IV. in der Schlacht bei Lutter am Barenberge. Mit den kaiserlichen
Truppen eroberte er unter WallensteinSchleswig-Holstein und Jütland und zwang
Christian am 22. Mai 1629 (12. Mai nach julianischem Kalender) zum
Abschluss des Friedens von Lübeck.
1630 wurde Tilly zusätzlich zu seinem Posten als Heerführer der ligistischen
Truppen noch zum Generalleutnant der kaiserlichen Truppen ernannt und übernahm in
dieser Doppelrolle die Durchführung des Restitutionsedikts in Norddeutschland. 1631 fand
die Einnahme von Neubrandenburg unter grausamem Gemetzel statt. Da Tillys Truppen nicht
schlagkräftig genug waren, um weiter ungefährdet vorzugehen, schloss sich Tilly
mit dem größten Teil seines Heeres Pappenheim an, der Magdeburg belagerte. Es gelang ihm
zwar nicht, Gustav Adolfs Vordringen in Pommern zu verhindern, aber am 20. Mai
1631 eroberte er Magdeburg. Diese Eroberung war für ihn allerdings nutzlos, da der Brand
die Stadt in einen Trümmerhaufen verwandelte. Die Verwüstungen der Stadt gingen so weit,
dass Magdeburg als Sinnbild für Zerstörung und Grausamkeit („Magdeburgisieren“) galt.
Zudem wurde Magdeburg zu einem beispiellosen Propaganda-Feldzug gegen die kaiserliche
Kriegsführung benutzt.
Er konnte sich daher an der Niederelbe gegen den Schwedenkönig nicht
behaupten und fiel in Sachsen ein, das er plünderte und verwüstete. Hierdurch trieb er den
sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. zum Bündnis mit Gustav Adolf, deren vereinigtem
Heer er am 17. September 1631 in der Schlacht bei Breitenfeld unterlag. Tilly selbst wurde
verwundet, sein Heer löste sich auf.Daraufhin eilte er nach Halberstadt, wo er Verstärkungen
an sich zog, und brach dann nach dem von den Schweden bedrohten Bayern auf. Kaiserliche
Söldner unter seinem Befehl besiegten in der Schlacht bei Bamberg am 9. März 1632
schwedische Einheiten unter dem Befehl des Feldherrn Gustaf Graf Horn. Während der
Schlacht bei Rain am Lech, bei der Verteidigung des Lechübergangs bei Rain am
15. April 1632, wurde Tilly durch eine Falkonettkugel der rechte
Schenkel zerschmettert. Er starb an den Folgen der Verwundung am 30. April 1632
in Ingolstadt an Wundstarrkrampf.
Sein Leichnam wurde zunächst in der Ingolstädter Jesuitenkirche bestattet. Er wurde 1652
nach Altötting überführt und liegt dort heute in einem gefensterten Sarg in der
Tilly-Gruft der Stiftskirche St. Philipp und Jakob.
Zu seiner Person
Tilly in zeitgenössischer Rüstung
Tilly war von mittlerer Statur und hager. Scharfe Gesichtszüge und große, unter buschigen
grauen Brauen hervorblickende, feurige Augen standen für seinen unnachgiebigen Charakter.
Er hasste Aufwand und äußere Ehrenbezeugungen, verschmähte es, sich an der Kriegsbeute
zu bereichern und hielt auch in seinem Heer strenge Disziplin.
Vor allem war er von religiösem Eifer beseelt. Die Ausrottung der „Ketzerei“ in
Deutschland war ihm Gewissenssache, und er hat mitgewirkt,
dem Dreißigjährigen Krieg seinen fanatisch-religiösen Charakter aufzudrücken. Dagegen
war er nicht der rohe Wüterich, als den ihn die protestantische Geschichtsschreibung
darzustellen pflegte. Spätere katholische Schriftsteller[1] haben Tilly mit Erfolg von diesem
Vorwurf entlastet, gehen aber in ihrer sonstigen Ehrenrettung zu weit. Von dem Vorwurf,
Tilly habe die Zerstörung Magdeburgs gewollt, entlasteten ihn auch die protestantischen
Autoren Heising[2] und Wittich [3] nicht.
Sonstiges
Im Jahr 1843 wurde ihm in der Feldherrnhalle zu München eine Statue (Modell von Ludwig
Schwanthaler) errichtet. Ein weiteres Denkmal steht seit 1914 auf dem Rathausplatz von Rain,
der Stadt, in deren unmittelbarer Umgebung er seine tödliche Verwundung erlitt.
Eine mittlerweile aufgelöste Bundeswehrkaserne im Gemeindegebiet von Oberhausen
bei Neuburg a.d. Donau (1959 - 1994; jetzt als zivile Siedlung „Kreut“ genutzt)
führte den Namen 'Tilly-Kaserne'. In Freistadt, Oberösterreich, gibt es nach
wie vor eine 'Tilly-Kaserne', welche eine Kompanie eines Panzerstabsbataillons
beherbergt. Im Jahre 2005 wurde ein Reiterstandbild Tillys auf dem Kapellplatz
in Altötting aufgestellt. Zu erwähnen sei noch der Ort Tillisburg mit Schloss
Tillisburg nahe St. Florian in Oberösterreich. In Deutschland gibt es in
der Oberpfalz einen kleinen Grenzübergang mit dem Namen Tillyschanze, dort
kann man eine ehemalige Feldbefestigung besichtigen.
Im Kreis Borken, auf dessen Gebiet Tilly im Dreißigjährigen Krieg wirkte (Schlacht
bei Stadtlohn), tragen die Polizeifahrzeuge den Funkrufnamen "Tilly".
In Hann. Münden (Niedersachsen) gibt es ebenfalls eine Tillyschanze mit einem
Aussichtsturm. Dort befindet sich eine kleine Ausstellung
zum Turm und das Relief Gustav Eberleins, das die Verteidigung der Stadt Münden im
30-jährigen Krieg zeigt.Eine Büste Tillys fand Aufstellung in der
Ruhmeshalle in München.